Schließung des Marienhauses

30. März 2017

Für die Menschen im Marienhaus startet das neue Jahr mit einer sehr traurigen Nachricht: Der Vinzenz-Verbund Hildesheim wird das Altenpflegeheim zum 30. September 2017 zu schließen. Laut Aussage der Geschäftsführung schreibt das Marienhaus schon lange rote Zahlen: ?Zwar konnten die Defizite in den letzten Jahren reduziert werden, allerdings ist ein langfristig kostendeckender Betrieb nicht erreichbar. Verantwortlich hierfür ist vor allem der hohe Sanierungsbedarf der mehr als hundert Jahre alten Immobilie, der nicht mehr den aktuellen infrastrukturellen Standards entspricht. Notwendige Investitionen können nicht mehr refinanziert werden.? Von der Schließung sind 71 Bewohnerinnen und Bewohner betroffen sowie 30 Mitarbeiterinnen und MItarbeiter, die durch ihren sehr engagierten Einsatz für einen guten Ruf des Hauses gesorgt haben. 

Seit dem Bestehen im Jahr 1911 hat die Gemeinde St. Elisabeth zum Marienhaus, das seit 1948 als Altenpflegeheim geführt wurde, eine enge Verbindung. Die Priester der Gemeinde haben in der Kapelle die Hl. Messen gefeiert, es gab gegenseitige Unterstützungen bei Festen und wechselseitige Besuche der Kita-Kinder und Senioren. Der Weggang der letzten beiden Vinzentinerinnen (Sr. Lucilla und Sr. Adeltrudis) im September 2014 war gewiss ein Einschnitt in der Geschichte des Marienhauses. Mit der bevorstehenden Schließung verliert die Pfarrei einen wichtigen Kirchort und Hannover ein weiteres katholisches Haus ? ?St. Monika? in Ricklingen ist dann das einzige verbleibende katholische Alten- und Pflegeheim.

In der Gemeinde St. Elisabeth hat es eine von Mitgliedern initiierte Unterschriftenaktion gegen die Schließung gegeben ? mit der Bitte, dass der Träger die Entscheidung noch einmal überdenken möge. Auch wenn nicht davon  auszugehen ist, dass diese Entscheidung zurückgenommen wird, so soll damit ein Zeichen der Solidarität mit den von der Schließung betroffenen Menschen gesetzt werden ? besonders mit den hochbetagten und teilweise an Demenz erkrankten Menschen, die keine Angehörigen haben und für die ein Umzug in eine fremde Umgebung und in ihrem Alter eine erhebliche körperliche und seelische Belastung ist. Wir können nur hoffen und beten, dass sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner eine gute Bleibe als auch die Mitarbeitenden eine neue Arbeitsstelle finden - und dass der Träger jede mögliche Unterstützung und Begleitung dazu anbietet.

Solange wie möglich werden wir die Hl. Messen sonntags und donnerstags in der Kapelle aufrecht erhalten und dabei die Menschen, die vor einem Auszug stehen, persönlich mit einem Segen verabschieden oder sie wenigstens ins Gebet nehmen, dass sich für sie gute Perspektiven ergeben mögen. Den Mitarbeitenden gilt für ihre sehr gute Pflege und Betreuung der ihnen anvertrauten Menschen ein großer Dank!

                                                                                                Pfr. Johannes Lim